Schwimmen
Para Schwimmen
Der Schwimmsport als eine der ältesten Disziplinen des Behindertensports hat seine Ursprünge in der Physiotherapie und der Rehabilitation. Seit 1960 gehört das Schwimmen zum paralympischen Programm. Die besonderen physikalischen Eigenschaften des Wassers ermöglichen es den Athleten unabhängig vom Grad der Behinderung, die Wettkämpfe ohne Prothesen oder andere technische Hilfsmittel zu bestreiten. Paralympisches Schwimmen wird nach den Regeln des Internationalen Schwimmsport-Verbandes (FINA) ausgeübt.
Klassifizierung und Regelwerk
Die Durchführung des Wettkampfes unterscheidet sich nur in zwei Aspekten vom olympischen Schwimmsport. Für blinde Schwimmer gibt es Assistenten («tapper»), die bei einer Wende oder beim Zielanschlag akustische Signale geben. Des Weiteren sind verschiedene Starts erlaubt (typischer Start vom Startblock, sitzender Start vom Startblock, Start aus dem Wasser). Geschwommen wird in einem olympischen Schwimmbecken mit 50 m Länge und acht Bahnen. Die Teilnehmer werden grundsätzlich in Seh-, Körper- und Lernbehinderungen klassifiziert. Eine weitere Unterteilung erfolgt bei den Sehbehinderten in drei Klassen (S11 - S13). Die Körperbehinderten werden in zehn Klassen bei Freistil, Rücken und Delfin (S1 - S10) eingeteilt, ebenso in zehn Klassen bei Lagen (SM1 - SM10) und in neun Klassen beim Brustschwimmen (SB1 - SB9). Die Klasse der Lernbehinderten heisst S14.
Die Sportler werden je nach körperlicher Beeinträchtigung den Klassen zugeordnet, wobei 1 die schwerste und 10 die geringfügigste Behinderung bezeichnet. Bei den Staffeln werden die Punktwerte der jeweiligen Klassenzahlen addiert, aus denen die Schwimmer stammen (z.B. SM 5 = 5 Punkte). Eine vorgegebene Maximal-Punktzahl darf dabei nicht überschritten werden, um grösstmögliche Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Jede Klasse ermittelt nach Geschlecht getrennt in jeder vorgesehenen Disziplin einen Sieger.
Sportklassen und Erläuterung
schwere Koordinationsprobleme in allen vier Gliedmassen
ähnlich wie Sportklasse 1, aber mit mehr Vortrieb beim Benützen der Arme und Beine
angemessener Armzug, schwere Bewegungseinschränkung der Beine/Rumpf
geringfügige Schwäche in Händen, schwere Bewegungseinschränkung der Beine/Rumpf
keine Einschränkung an Armen, keine Rumpf- und Beinmuskeln
keine Einschränkung an Armen, wenig Rumpfkontrolle, keine verwertbaren Beinmuskeln
keine Einschränkung an Armen/Rumpf, geringe Beinfunktion oder Verlust von 2 Gliedmassen
volle Arm- und Rumpffunktionen, geringe Beinfunktion oder nur 1 einsetzbarer Arm
erhebliche Schwäche an Beinen oder Verlust eines Gliedmasses
geringe Schwäche an Beinen, Einschränkung Hüftgelenke oder geringe Deformitäten an Füssen
blind
stark sehbehindert
sehbehindert
lernbehindert
Disziplinengruppen
S: Freistil, Delphin, Rücken
SB: Brust
SM: Medley/Lagen
Die Sportklassen werden dann mit den den Disziplinengruppen kombiniert: Bsp. SB11: Brust von blinden Sportlern.